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HuPäSch
 

Was ist das???

HuPäSch ist die Abkürzung für Hundegestützte Pädagogik in Schulen und bedeutet grob gesagt den Einsatz eines Schulhundes an Schulen.

Ein Schulhund

  • begleitet eine Lehrperson regelmäßig in deren Unterricht
  • unterstützt die Lehrperson durch seine Anwesenheit in der Erziehung und
  • unterstützt die Entwicklung der sozialen und emotionalen Kompetenzen, die Steigerung der Kommunikationsfähigkeit und die Förderung der psychischen und physischen Gesundheit.

Schulhunde als Unterstützung der Pädagogen

Hunde können Pädagogen bei ihrer schwierigen Arbeit sinnvoll und effektiv unterstützen, indem sie als soziale Katalysatoren fungieren und emotionale und soziale Kompetenzen trainieren. Sie haben keine Vorurteile, sind optimale Zuhörer und trainieren die nonverbale Kommunikation. Außerdem ermöglichen sie die Befriedigung vielfacher menschlicher Grundbedürfnisse und haben somit große Bedeutung für die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit eines Menschen.

Der Schulhund in der Praxis

Einsatzmöglichkeiten in der Einzel- oder Kleingruppenarbeit

Nicht nur in Förderschulen haben Kinder zunehmend Schwierigkeiten im emotionalen undsozialen Bereich, im Lern- und Arbeitsverhalten sowie im Bereich Kommunikation,Wahrnehmung und Motorik. In Einzel- oder Kleingruppenarbeit mit dem Hund können zunächst die Probleme der Schüler genauer diagnostiziert werden, um sie dann mit dessen Hilfe und ohne schulischen Stress aufzuarbeiten. Dadurch verbessert sich automatisch die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) der Schüler und sie können auf Dauer ihren Alltag besser bewältigen. Ein zielorientiertes Arbeiten mit Hund ist in der Kleingruppe oder im Einzelunterricht viel effektiver möglich als im Klassenverband. Die Lehrkraft kann sich besser auf die Interaktion zwischen Schüler und Hund konzentrieren und der Hund besser auf die einzelnen Kinder einstellen. Durch die intensive Interaktion zwischen Kind(ern) und Hund und die Möglichkeit deskonzentrierteren, gezielteren Arbeitens können relativ schnell gute Ergebnisse erzielt werden.

Fördermöglichkeiten durch den Einsatz eines Schulhundes

  • Förderung der Emotionalität und des Sozialverhaltens
  • Förderung der Kognition
  • Förderung des Lern- und Arbeitsverhaltens
  • Förderung der Motorik
  • Förderung der Wahrnehmung
  • Auswirkungen von Hunden auf die soziale Integration von Kindern

Untersuchungsergebnisse zum Thema Schulhund und Förderung

Folgende Ergebnisse wurden in Untersuchungen festgestellt (es gab durchgehend nur positive Feststellungen):

  • Der Einsatz der Schulhunde ist in allen Schulformen gleich!
  • Schüler, die von einem Schulhund unterstützt werden, gehen regelmäßiger zur Schule!
  • Schulhunde machen Schüler empathischer!
  • Lehrerinnen, die von ihren Hunden in der Schule unterstützt werden, besitzen eine höhere Autorität!
  • Schulhunde helfen effektiv bei der Klärung des Förderbedarfs der Schüler!
  • Der allgemeine Gesundheitszustand der Schüler ist besser!
  • Schulhunde unterstützen die Förderung der Wahrnehmung bei den Schülern!
  • Über den Schulhund verbessert sich die nonverbale Kommunikation!
  • Über den Schulhund kann die verbale Kommunikation gefördert werden!
  • Durch den regelmäßigen Kontakt zum Schulhund wird nicht nur die Angst vor Hunden reduziert, sondern auch das allgemeine Selbstbewusstsein der Schüler aufgebaut!
  • Die Wirkung der Schulhunde ist größer, wenn die Schüler ihn regelmäßig erleben!

Bedingungen an Hund, Halter, Schule und Schüler

Bedingungen an den Hund

Ein Hund, der regelmäßig mit in der Schule ist, um einen Lehrer bei seiner pädagogischen Arbeit zu unterstützen, muss einige Grundbedingungen erfüllen, damit es zu keinen Problemen und Verletzungen bei den Schülern kommt!

  • keinerlei aggressive Ausstrahlung
  • am Menschen orientiert
  • keinen Herdenschutztrieb
  • gehorsam
  • ruhiges Wesen
  • absolut verträglich mit Kindern
  • keinerlei Beißansätze
  • nicht bellfreudig
  • nicht sehr geräuschempfindlich
  • nicht ängstlich und unsicher

Eine gute Bindung zum Lehrer ist eine weitere wichtige Voraussetzung um den regulären Unterricht störungsfrei abhalten zu können bzw. den Hund gezielt in die pädagogische Arbeit mit einzubeziehen. Zusätzlich ist folgendes zu leisten:

  • ausreichende Grunderziehung und spezielles Training durch Hundehalter mit Ablegen gewisser Prüfungen (Hundeschule, Wesenstest, Begleithundeprüfung)
  • Gesundheitsprävention durch alle nötigen Impfungen
  • Familienanschluss beim Hundehalter als Hauptsozialpartner

Bedingungen an den Hundehalter

  • Sicherheit im Beruf effektive Arbeit mit einem Hund ist nur möglich, wenn die Lehrkraft über ausreichende Sicherheit im Beruf verfügt (Unterrichtsgeschehen, Unterrichtsprozesse, Unterrichtsinhalte, Kontakt zu Schülern, Vorbereitung)
  • Hundesachkenntnis gute Kenntnis zum Thema Hund und seinen Verhaltensweisen (z. B. Ausdrucksverhalten, Physis des Hundes, Entwicklung des Hundes, Lernverhalten, Stresssymptome…)
  • Unterstützung durch das Umfeld gemeint ist sowohl das private als auch berufliche Umfeld
  • Teambildung „Chemie“ zwischen Hund und Halter ist entscheidend
  • Kenntnisse Hundegestützter Pädagogik Grundwissen über Bedingungen und Prozesse der Tiergestützten Intervention müssen vorhanden sein; können durch spezielle Aus- und Fortbildungen gestützt werden
  • Beachtung ethischer Aspekte die besonders achtsame Wahrnehmung gegenüber dem Hund und dessen Einsatz steht im Vordergrund; Achtung des Tierschutzgesetzes und des Hundewohls

Bedingungen an die Schule

Zustimmung der Schulgremien

  • Zustimmung durch die Schulleitung
  • Zustimmung der Lehrerkonferenz
  • Information der Eltern ( Brief, Elternabend, Abfragen)
  • Zustimmung der Schulpflegschaft und –konferenz
  • Zustimmung/Information der Schulaufsicht
  • Information des Gesundheitsamtes
  • Information der Haftpflichtversicherung

räumliche und zeitliche Bedingungen

  • langsames Heranführen des Hundes an die Schule (Besuch außerhalb Schulbetrieb, in kleineren Gruppen, AG, Annäherung an normalen Schulbetrieb)
  • Rückzugsmöglichkeit für den Hund (innerhalb und außerhalb des Klassenraums)
  • begrenzter Einsatz für den Hund (Auszeiten und Pausen einführen und einhalten, schulfreie Tage)

Bedingungen an die Schüler

  • begrenzter Schülerkontakt: Kinder langsam an den Hund heranführen, „Hundeführerschein“ erarbeiten lassen, „Erfahrene“ erhalten mehr Verantwortung
  • Information und Training als Gesundheitsprävention: Grundregeln für Umgang mit Hund aufstellen/ erarbeiten
  • Freiwilligkeit: Niemand darf zum Kontakt gezwungen werden
  • Mitverantwortung: kleinere Aufgabe auf Schüler übertragen (Wasser, Gassirunde, Fellpflege, Sauberkeit Hundeplatz)
  • Bindungsaufbau durch Einzel-/ Kleingruppenarbeit: je besser die Bindung zwischen Kindern und Hund umso erfolgreicher die Förderung und Arbeit mittels Hund
  • Beachtung des kulturellen Hintergrundes: Rücksichtnahme auf religiösen/kulturellen Hintergrund
  • adäquater Hund für die Schüler: nicht jeder Hund/jede Rasse eignet sich als Schulhund bzw. für alle Schüler
  • keine Allergien: ist abzufragen aber allg. gilt: kein Mensch reagiert allgem. allergisch auf Hunde, sondern nur auf spezielle Hunde; großteils reicht die Meidung des direkten Körperkontaktes zum Hund

Ziele des Schulhundeeinsatzes

Ziele des Schulhundeeinsatzes

  1. Beziehungsaufbau und -gestaltung
  2. Unterrichtung und Begleitung der Kinder
  • im Umgang mit dem Schulhund
  • im Gruppengeschehen

3. Übernahme von Verantwortung

  • für sich und das eigene Verhalten (Lautstärke, Bewegungen)
  • für den Schulhund
  • für die Gruppe

4. Aufgabenerfüllung

  • Füttern , "Gassi gehen" mit Kotbeseitigung
  • Säubern von Näpfen, Leinen, Hundespielzeug etc.

5. Gestaltung von sozialer Interaktion

  • innerhalb der Gruppe
  • zur Pädagogin

6. Gemeinsame Entspannung

  • Streicheleinheiten
  • Spaziergänge etc.

Erziehung mit dem Hund:

Hund als Medium (sozialer Katalysator) zwischen

  • Kind und Pädagoge
  • Kind und Kind
  • Kind und anderen (fremden) Menschen; Hund als "guter" Erzieher
  • Er vermittelt Achtung, Wärme, Echtheit und Empathie

Erziehung durch den Hund:

Befriedigung essentieller Bedürfnisse

  • individuelle Bedürfnisse (z. B. Liebe, Beachtung, Anerkennung)
  • soziale Bedürfnisse (z. B. soziale Bindung, Zugehörigkeit)

Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit

  • nonverbal
  • verbal

Ganzheitliche Förderung

  • physisch
  • psychisch
  • emotional
  • sozial Vermittlung von Verhaltensregeln