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Fortbildungen
 

Beiträge der 1. Onlinetagung für Schulhundteams

Ab 20.03.2017 waren wir Mitteilnehmer bei der 1. Onlinetagung für Schulhundteams. Dort wurden unterschiedlichste Ideen zusammengetragen, täglich in einem anderen Bereich.

Da diese Themenbeiträge auch unsere Einsätze recht gut beschreiben und einen gesammelten Einblick geben, möchte ich unsere einzelnen Beiträge hier sammeln. So kann jeder Interessierte hier nachschauen und nachlesen, wie sich unsere Arbeit gestaltet.

Tag 1: Rituale im Schulhundalltag

Das erste Tagesritual besteht darin, dass die Mädels, wenn sie mich zur Schule begleiten, andere Halsbänder angelegt bekommen (Schulhalsband mit Marke statt Moxonleine).
In Schulnähe angekommen, geht es auf ne kleine Runde im dort angrenzenden Park.
Im Schulhaus selbst bzw im Unterrichtsraum erhalten beide dann jeweils ihr Halstuch, das Signal zum Arbeitsbeginn.

In unserem Raum dürfen Sie sich grundsätzlich frei bewegen, es sei denn ängstliche, scheue oder zurückhaltende Schüler werden erwartet.
Eywa und Nike haben hinter meinem Pult ihren Ruhebereich mit Box und Decke, der von allen Kindern akzeptiert wird.
Dort schicke ich die Mädels auch hin, wenn sie gerade frei haben und nur ich selbst rufe sie von dort wieder ab.
Die Kinder selbst dürfen Eywa und Nike nur nach Absprache rufen, nie aber in einer von den Hunden selbst gewählten Ruhephase.

Damit wären wir bei allgemeinen Regeln
- die Hunde entscheiden in freien Phasen selbst, wann sie zu wem gehen
- nur ein Kind ruft nach Absprache nach Eywa oder Nike
- nur zwei Hände haben auf einem Hundefell Platz
- vor dem Streicheln außerhalb unseres Raums wird gefragt und die allgemeinen Hunderegeln (sind allen Schulkindern bekannt)
- in Klassenzimmern gilt es Ordnung zu halten, Gefährliches und Essbares wird außerhalb der Hundenasennähe gebracht
- die Hunde werden nur mit Leckereien gefüttert, die die Kinder von mir erhalten
- Lautstärkepegel ist allgemein zu beachten
- zum Ende der Stunde werden die Hände gewaschen, ggf desinfiziert

Wahrscheinlich habe ich einige vergessen, doch dies wären die Wichtigsten.

Zum Abschluss noch ein kleines, feines Begrüßungsritual, welches bei einigen meiner Lerngruppen eingeführt wurde.
Wenn klar ist, dass Eywa/Nike einen Einsatz hat, steht vor meiner Tür ein Teller mit Leckerlis (eins pro Kind und Hund). Jeder Schüler nimmt sich eines und betritt den Raum (Eintrittsregeln).
Dort begrüßen sich erst alle Zweibeiner, anschließend begrüßen sich Kinder und Schulhund.
Dazu gehen die Kinder der Reihe nach in die Knie und sagen Eywa/Nike "Hallo", woraufhin diese ihre Pfote gibt und so ein Handschlag entsteht.
Dafür gibt es dann auch das zuvor genommene Leckerli.

Sicherlich haben wir noch deutlich mehr Regeln und Rituale, aber nicht alle sind gleich wichtig, präsent und bedeutsam und nicht alle sind für jeden erkennbar.
Deshalb hoffe ich, dieser kleine Einblick ist dennoch für einige ganz interessant.

Tag 2: Lernspiele und Hundeunterstützung im Mathematikunterricht

Da wir gerade im Bereich Mathematik am häufigsten arbeiten, haben sich da sehr viele Sachen herausgebildet bzw viele Themen und Bereiche werden von Eywa und Nike positiv unterstützt.
Eben wegen dieser Menge hier nur ein kleiner Einblick

- Kopfrechenbingo: ist vor allem bei den "Kleineren" sehr beliebt und wird wie normales Bingo gespielt. Die Ergebniszahlen werden mit Leckerlis abgedeckt und sobald in der gesamten Gruppe drei Bingos erreicht sind, sucht sich jedes Kind ein Leckerli aus, welches an die Aufpasser abgegeben werden

- Arbeit mit der Stellenwerttafel/-tabelle: hier werden die einzelnen Stellenwerte ausgelegt, mal mit Leckerli, mal mit Plättchen/Muggelsteinen. Wird mit Leckerli gearbeitet, werden darauffolgend die Stellen verändert, indem nach und nach einzelne L verfüttert werden (vorher gibt es eine Rechnung dazu). Wird mit Plättchen/Muggelsteinen gearbeiten, werden diese von den Hunden "gemischt" und so wahllos auf der Stellenwerttafel verteilt

- Ausmessen der Hunde: hier geht es vor allem um Größenvorstellungen, das richtige Schätzen und das korrekte Ausmessen der Schulhunde. Besonders interessant, wenn der Vierbeiner - wie Nike noch vor kurzem - im Wachstum ist. Bei Ausgewachsenen lässt sich gut in Kleinstgruppen arbeiten. So können anschliesend die Messwerte verglichen werden oder aber auch ein Durchschnittswert festgestellt werden. Zusätzlich festigt die ganze Messarbeit die Bindung zwischen Schülern und Hunden

- diverse Rechenspiele mit dem Hundekreisel: Teil bzw Abwandlung unseres Schulhundspiels; hier werden verschiedenste Aufgaben erdreht, mal wird schlicht und einfach gerechnet , Fragen beantwortet, Größen zueinander in Verbindung gesetzt etc pp (je nach Aufgabenkartensatz ganz unterschiedlich). Bei den Aktionskarten kommen dann die Hunde zum Einsatz, die dann zusammen mit den Kids agieren dürfen, zB Aufgabenkarten ziehen, gemeinsam Tricks meistern, Punkte erzielen etc

- Arbeit mit Zahlendosen: dies sind leere Filmdosen mit Zahlen bis 100 beklebt, welche von Eywa/Nike gezogen werden. Anschließend lässt sich unterschiedlich weiterarbeiten. Die Zahlen lassen sich der Größe nach ordnen, die Kindern schreiben unterschiedlichste Notationsformen auf, es werden Gemeinsamkeiten gesucht, die Zahlen werden miteinander verrechnet usw

- Darstellung der Multiplikation und Division: bietet sich dank der Leckerliverfressenheit der labbis wunderbarst an. Entweder wird die Gesamtmenge an Leckerlis für eine Woche oder einen Monat berechnet (dargestellt als verkürzte Addition) oder die Gesamtleckerli werden auf die einzelnen Tage aufgeteilt

- Orientierung im Raum: hier werden die Hunde unterschiedlichst platziert, die Kinder benennen die Position möglichst genau, indem sie alle Begriffe der Raum und Lage korrekt nutzen. Auch Wege in Labyrinthen und eigens geschaffenen Hindernisparcours können so gut nachvollzogen werden. Zudem dient dies auch der Sprachförderung. Hierfür habe ich zudem auch eine Kartei zur Freiarbeit erstellt

Dies also nur als kleiner Einblick in unsere Arbeit im mathematischen Bereich.
Die Hunde sind dabei eher Unterstützer als Agierende, aber ich möchte sie nicht zu stark einbinden um die Lust nicht zu mindern, möchte sie aber auch nicht in Themen zwängen.
Wichtig ist mir vielmehr, dass die Kinder mehr Freude an der Mathematik haben und sie liebgewinnen, denn oft haben vor allem meine Schüler im Regelunterricht eher neutrale bis negative Erfahrungen mit dem Fach gemacht.

Tag 3: Lernspiele im Sprachunterricht bzw Fördermaßnahmen im Bereich Deutsch mit Hund

Zunächst muss ich erwähnen, dass leider die wenigsten meiner/unserer Stunden Deutschstunden sind, dadurch haben wir da kein so breites Spektrum an Material und Spielen. Da liegt das Hauptaugenmerk meist auf einzelnen kleineren "Problemchen" und dort lässt sich nicht immer eine der Hundedamen einsetzen.
Allerdings haben wir natürlich schon einige Dinge probiert und versuchen sie auch möglichst immer wieder einzubinden - doch auch hier gilt für uns: Eywa und Nike sind meist Motivator und mentale Unterstützung

- Freies Schreiben bzw Aufsatzunterricht/Briefe: Eywa und Nike haben einen Briefkasten an ihrer Infostellwand, der für alle Schulkinder bei uns erreichbar ist; somit können auch Kinder an die beiden schreiben, die nicht direkt bei mir im Unterricht sind. Antwort bekommt natürlich jeder, fein säuberlich mit Pfotenabdruck und Schlabbergruß. Zusätzlich führen wir eine lockere Brieffreundschaft mit Nikes Vollbruder Jake, der als Schulhund in Mainz arbeitet

- Leseförderung: Eywa und Nike sind regelmäßig Teil der Schülerbücherei-AG, sorgen dort für Ordnung und Ruhe, hören den Kindern beim Lesen zu (beide oder auch nur eine von beiden werden zudem demnächst auch andere Einrichtungen als Lesehund besuchen). Wenn die Leseförderung in meinem Unterricht stattfindet, lesen die Schüler in einem selbstgewählten Buch, die Hunde hören leise und urteilsfrei zu. Anschließend hat jedes Kind ein Lesetagebuch, welches stetig fortgeführt wird und natürlich auch von Eywa und Nike begleitet wird

- Erstellen von Spielen/Quiz: hier dienen Eywa und Nike eher als "Gestaltungsobjekt". Beim Quiz geht/ging es rund um die beiden Schulhunde, die Kinder stell(t)en entweder ganz offene Fragen oder aber welche mit Auswahlmöglichkeit. Beim Domino gab ich die Bilder vor und die Kinder formulieren passende, kurze Sätze dazu, ganz gleich ob aus Beobachter- oder Hundesicht. Schlussendlich lässt sich das Domino nun auch in der Förderung einsetzen: bei den noch jüngeren Kindern lese ich die Sätze vor und die Kinder suchen das passende Bild, die etwas älteren beschreiben das Foto, die "Großen" suchen alleine

- Arbeit mit verschiedensten Büchern zu div. Bereichen: Ich habe inzwischen eine ziemlich umfassende, eigene, hundeorientierte Bücherei bei mir im Raum (ca. 1/3 meiner gesamten "Privatbücherei"), die ich je nach Thema und/oder Anlass einsetzen kann. Dort gibt es beispielsweise Bücher, die sich auf jeder Seite ganz individuell fortsetzen lassen. Andere sind super geeignet, um mit den verschiedenen Wortarten zu arbeiten und diese zu verfeinern. Mein Lieblingsbuch (Finde Momo!) ist perfekt für Bildbeschreibungen und die Erweiterung des Wortschatzes und fördert zudem die Aufmerksamkeit und Konzentration. Mit Wimmelbüchern arbeite ich dann besonders gerne, wenn Schüler noch sehr zurückhaltend gegenüber Lehrkräften sind, die sich aber den Hunden ganz offen "anvertrauen" und ihnen ohne Punkt und Komma aus den Büchern erzählen.
Eine Auswahl meiner Bücher inkl persönliche Einschätzung findet sich unter www.facebook.com/273860376104096/photos/…
Das Album wird so nach und nach erweitert und dient vielleicht auch anderen als Idee?

- Arbeit mit Lernwörtern: hier haben wir unterschiedlichste Aufgabenformate. Entweder gibt es div. Aufträge aus dem Schulhundspiel (bereits gestern kurz genannt) rund um die aktuellen Lernwörter oder aber die Hunde ziehen Taschen mit den Wörtern und den Arbeitsanweisungen. Damit nicht nur Aufträge gezogen werden, verstecken sich auch überall Aktionskarten für Kind und Hund, zudem schicken auch immer die Kinder die Hunde los und treten somit mit in Aktion. Ähnlich auch beim Arbeiten mit Satzgliedern/Satzteilen oder den vier Fällen. Hier ziehen die Hunde die Taschen und die Kinder ordnen die Satzteile sinnvoll an, verändern die Satzart, bestimmen die Fälle etc pp

- Aufsatzunterricht Vorgangsbeschreibung: hier haben wir mal wirklich einen Spaziergang nachgestellt bzw durchgeführt, die Kinder machten die Fotos und mussten diese einige Tage später erst ordnen und dann die dazu passende Beschreibung formulieren. Als "Test" ging das Ergebnis an die Nachbarklasse, welche dann die Rückmeldung geben durfte. Momentan schreiben wir immer wieder mal kleine Vorgangsbeschreibungen, wenn es um das Einführen von Tricks mit den Hunden geht.

- Förderung von Sprache/Wortschatz/Gesprächen: da kommen meine geliebten "Rory´s Story Cubes" zum Einsatz. Eywa/Nike würfelt mit einer vorher festgelegten Anzahl und anschließend entwirft das Kind oder die Kleingruppe eine Kurzgeschichte dazu. Dies aber wirklich im Gespräch, die Geschichte entwickelt sich sozusagen mündlich weiter und wird so nach und nach aufgebaut. Da die einzelnen Würfelsätze immer ein bestimmtes Thema haben, wird zudem der Wortschatz erweitert (gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund super). In manchen Fällen kombinieren wir die Würfel auch mit unseren "Wortartenkörben oder -bällen". Hier wählt Eywa die Wortart aus, je nachdem welchen Ball sie aus dem Korb fischt. Das Kind muss nun zum gewürfelten Symbol ein passendes Verb, Adjektiv oder Nomen nennen, teils lassen sich so ganze Wortfelder und Wortfamilien sammeln

So, nun ist es doch etwas mehr geworden als zunächst gedacht und bestimmt habe ich dennoch viele kleine Aktionen und Einsatzmöglichkeiten vergessen

Tag 4: Ein neues Hundespielzeug aus Alltagsmaterialien

Tja, zwar werkel, nähe, bastel und tüftel ich privat in den vier Wänden einiges an Sachen für die Wuffels bzw den Unterricht, aber eben nicht wirklich mit den Schülern.
Das liegt mitunter daran, dass ich als Förderlehrerin einfach keine Klassenführung habe, ich zumeist nur mit Kleingruppen arbeite, welche aber (un)regelmäßig wechseln und zudem die 45-min-Taktung eher weniger Zeit dafür ermöglichen. Zudem sind mir in meinem Mini-Raum ganz oft Grenzen gesetzt; sei dies bzgl Werkzeug, Material, Technik usw.

So konnte ich bislang nur Zergel mit den Kindern knoten und hundethematische Sachen für die Kinder mit den Kindern machen.

Als "Trostpflasterle" möchte ich dennoch den Link zu unserer HP setzen, wo Sachen zum Selbermachen gelistet sind, die zum Spiel für Schüler geeignet sind (zumeist Konzentration, Ausdauer). Es ist nicht viel, aber eben ein bisschen was...

Vielleicht schaffe ich es ja doch im kommenden Jahr endlich, eine Hunde-AG einzuführen, in der aber dann solche DIY mehr Raum und Platz finden...

Unsere Sachen zum Selbermachen finden sich unter dem entsprechenden Menüpunkt.

Tag 5: Frontal horizontal - Schulhundaktionen mit der Tafel

Dies ist allerdings ebenfalls ein Thema, welches wir kaum bedienen können.
Ich arbeite in meinem Unterricht sehr wenig an und mit der Tafel. Durch die Kleingruppen ist es mir möglich, viel am Boden oder an den Gruppentischen zu veranschaulichen, darzustellen etc und ich erreiche so die Kinder auch viel besser, als über die Distanz von Tafel - Tisch.
Demzufolge sind wir nur an der Tafel zu finden, wenn wir in Klassen Unterricht halten oder Klassen besuchen und selbst da nutze ich die Tafel eher selten als "Schreibunterlage".

Von Eywa gibt es jedoch ganz viele Fotos MIT Tafel
Das liegt daran, dass ich ihr gleich zu Beginn ihrer Schulhundlaufbahn in jedem Klassenzimmer zwei feste Plätze zugewiesen habe: entweder unter oder hinter dem Pult als Rückzugsort oder aber direkt vor der Tafel als "Anker".
Letzteres muss ich kurz erklären:
in einigen Klassen oder Schuljahren wirke ich als Tandemlehrer v. a. in den Ganztagesklassen mit, übernehme einzelne Fachbereiche und/oder unterstütze während der Studier- und Lernzeit.
In der Studier- und Lernzeit gilt es natürlich, sich als SchülerIn besonders zu konzentrieren, sich zu sammeln und Ruhe zu halten.
Und Eywa ist die beste Lärmampel überhaupt: wird es ihr zu unruhig und laut, verzieht sie sich hinter das Pult; ist die Lautstärke passend (leises Gemurmel ist immer okay), blickt sie aufmerksam um sich und ist es wirklich völlig still, so schlummert sie auch mal ein wenig.
Und genau dies beruhigt auch die Kinder. Sie können sich so auch ein wenig spiegeln und in Phasen, in denen sie eine innere Unruhe spüren, sorgt Eywa durch ihre Entspannung, ihre Lage, ihren Blick und manchmal auch ihr Schnarchen für das tiefe Durchatmen, dass die Kinder dann wieder konzentriert weiterarbeiten lässt.
Um eben allen Schülern einer Klasse genau diesen Blick zu ermöglichen, wanderte Eywas Decke der Welpen- und Junghundezeit immer auch mit vor die Tafel.
Inzwischen habe ich meist nur noch einen Liegeplatz mit, welcher zum Pult kommt. In den meisten Klassen liegt vor der Tafel einfach schon ein Teppich für Sitzkreise und Co, welchen Eywa dann einfach nutzt.

In den konkreten Frontalunterricht ist Madame also seltens eingebunden und ich kann für mich und meinen Unterricht auch sagen, dass sie dies nicht muss. Sie und auch Nike arbeiten mit den Kleingruppen mitunter so intensiv und gerne mit, da "reicht" in den Klassen die Aufgabe als Präsenzhund völlig aus

Tag 6: Erprobtes Bewegungsspiel mit Schulhund bzw Bewegungsförderung mit Hund

Bewegung spielt bei uns natürlich auch immer wieder mal eine Rolle, schließlich müssen die Leckerlis auch immer wieder abgebaut werden
Allerdings nutzen wir dafür eher selten das Schulgelände, bis auf eine große Ausnahme:

In den beiden vorigen Schuljahren hatte ich einen Schüler (F) mit Inklusionsstatus bei mir dreimal wöchentlich in der Förderung.
Bei ihm war mitunter die Grob- und Feinmotorik ein großes Thema.

Zur Förderung der Feinmotorik nutzte ich ganz oft die Hundeintelligenzspielzeuge, welche F befüllen durfte, was für ihn durchaus auch mal eine große Herausforderung darstellte.
Für die Grobmotorik wurde dann erstmal eingekauft: Springseile, Reifen, Hütchen, Stangen, Tunnel, Bodentargets etc.
Diese Sachen probierten wir dann erst allein aus, allerdings verlor F da meist schnell die Lust, weil es für ihn sehr anstrengend war.
Dann band ich Eywa mit ein: Madame durfte alles vormachen. Über bzw knapp neben den geschwungenen Seilen laufen, über die Hürden springen, unter den Hürden durchkriechen, Slalom laufen, durch den Tunnel, von Target zu Target laufen...
Und F folgte ihr dann viel sicherer und vir allem motivierter.
Anfangs lotste ich Eywa durch den aufgebauten Parcour, später übernahm dies F selbst und hatte so noch mehr Freude an unserer Sporteinheit.
Bei wärmeren Temperaturen verlagerten wir alles nach draußen auf den Pausenhof, hatten so mehr Raum und durch die Spielgeräte auch mehr Optionen.
Zudem versuchte ich gerade in den warmen Monaten auch Spaziergänge im angrenzenden Park.

Ansonsten sehen unsere Bewegungspausen im regulären Förderunterricht sehr schlicht aus: versteckte Dummyapporte, mal für den Hund, mal für die Kinder, kleine Wettkämpfe auf dem Pausenhof, unterstützende Sprints am Rand der Aschebahn, Tricksen im Unterrichtsraum, ...

Schöner sind da schon unsere Ausflüge und Schullandheimaufenthalte und -besuche. Da werden mit Eywa Apports durchgeführt, welche auch für die Kinder eine Leistung darstellen, die Schüler laufen mit Eywa und mir ihre Runden, das Frisbeespiel wird aufgewertet, das Schwimmen des Schulhundes wird von den Kindern begleitet, das Indiakaspiel wird zur Herausforderung, weil Eywa ansonsten das Spielgerät wegbringt etc pp

Grundsätzlich würde ich gerne mehr machen, aber die kleinen Bewegungspausen im Raum sind einfach sehr eng, die Turnhalle möchte ich mit Eywa und Nike nicht nutzen (sehr rutschig) und unsere Wiese des Pausenhofes ist regelmäßig gesperrt.
Vielleicht ist dies aber auch viel besser möglich, wenn eine Schulhund-AG vorhanden ist, somit auch mehr Zeit und Raum. Wir werden sehen...

Solange genießen wir die kurzen Sporteinheiten und bauen ab und an unseren Hindernisparcours auch für andere Kleingruppen immer mal wieder im Gang auf.

Tag 7: Fünf-Minuten-Aktivitäten aus dem Hut gezaubert

Gemeint sind hier Aktivitäten, die dann stattfinden, wenn am Ende von Stunden usw noch Zeit über ist.
Ich muss ja ehrlich zugeben, dass die mir zur Verfügung stehenden Minuten für Förderstunden eher zu knapp als zu großzügig bemessen sind
Allerdings kommt es durchaus vor, dass es mal richtig top läuft und wir mal 5 bis 10 Minuten über haben...

Was machen wir dann bzw was wünschen sich die Kinder?
KUSCHELZEIT! Sie möchten Eywa und Nike einfach nur knuddeln, ihr Fell fühlen und sie kraulen und freuen sich riesig darüber, wenn sie sich auf den Rücken drehen, damit auch ja der Bauch was abbekommt

Ansonsten nutzen wir die Zeit sehr gerne für Tricks und festigen sie. Für die Schüler ist es unglaublich aufbauend zu sehen, dass auch sie etwas von Eywa und Nike "verlangen" können, deren Selbstbewusstsein und -vertrauen wird gestärkt und sie bauen eine noch größere Bindung zu den beiden auf.
Am Tollsten finden sie dabei das TOR: dabei stehen die Kinder breitbeinig vor der sitzenden Eywa, zeigen mit der rechten Hand um ihre Hüfte, Eywa läuft um sie herum und parkt zwischen den Beinen ein, um sie mit ihren riesigen Glubschern von unten anzuhimmeln

Allerdings machen wir auch gemeinsam Intelligenzspiele. Dafür habe ich inzwischen eine größere Sammlung angelegt. Die Kinder verteilen die Leckerlis in den Verstecken und äußern Vermutungen, welche Verstecke am schnellsten gefunden und geknackt werden - und dann wird die Stopuhr gestartet und Eywa oder Nike begeistert angefeuert.

Auch beliebt: der Dummy-Wettkampf
Hier wird ein Schüler kurz vor die Tür geschickt, ein auffälliges Dummy versteckt und das Kind darf dann die Suche starten. Geholfen wird nur mit "heiß" und "kalt", währenddessen läuft die Stopuhr.
Anschliesend muss Eywa vor die Tür und das Dummy wird gleich versteckt. Tja, und wer ist da wohl schneller beim finden?
Die Schüler meinten aber auch schon, Eywa spickelt ja... Also machen wir das auch mal so, dass ein Kind mit Eywa und mir raus geht und das Dummy versteckt wird und die beiden dann sozusagen gegeneinander suchen...

Allgemein ist aber das Apportieren bei den Kindern sehr beliebt, lässt sich aber leider so richtig nicht wirklich in unserem Raum ausarbeiten...

Aber wie gesagt, meist wollen die Kinder knuddeln, kuscheln und streicheln und das finde ich auch vollkommen in Ordnung und verständlich; die meisten von ihnen wachsen ohne Haustier auf und die beiden Schulhunde sind oft die einzigen wenigen Hunde, zu denen sie überhaupt Kontakt haben.

Tag 8: Pleiten, Pech und Pannen

Und auch wenn es vielleicht auf den geposteten Fotos nicht so wirkt, das Team "Wir können kein Wässerchen trüben" hat es mitunter faustdick hinter den Ohren!

Starten wir mit Eywa...
Labbis gelten als Staubsauger, Eywa ist ein Saugrohr vor dem Herrn. Die Regel "Packe deine Pause weg, damit sie auch deine bleibt" gilt nicht ohne Grund. Bereits als Junghund hing die halbe Eywa in Schülerränzen, um an die leckeren Nutella-, Wurst-, Käse-, Wasauchimmer-Brote zu kommen. Lagen die kleinsten Krümel auf dem Boden, waren diese schnellsten inhaliert. Inzwischen haben wir das deutlich besser im Griff und mein Blick schaltet auch in den Labbimodus um.

Zudem vergisst die Madame ganz oft, welches Volumen sie hat. Da kann es dann passieren, dass ein Lernspiel aufgebaut und bespielt wird, Eywa brav daneben liegt und auf einmal ihren Rappel bekommt, sich wie irre wälzt und alle Figuren, Karten etc verschiebt und unter sich begräbt. Sorgt für Lacher, beeinträchtigt aber nach dem Wiederaufbau nicht weiter.

Schnarchattacken sind auch immer sehr amüsant und zeitgleich auflockernd.

Weniger amüsant ist Eywa's Faible für Holzspielzeug. Aus irgendeinem Grund meint sie dieses mit dem Maul bespielen zu müssen. Da passierte es bereits, dass ich das selbstgestaltete Domino für eine Gruppe vorbereitete, losließ um die Gruppe zu holen und zurückkaufen und lauter Mäusezahnstocher vorfand - inkl einer dazwischensitzenden, stolz schauend Eywa. Blöderweise hatte sie sich ausgerechnetden Start ausgesucht...

Eine Situation gab es aber, da rutschte mir das Herz durch die Hose in die Schuhe.
Ich hatte Beurteilungsbesuch von unserem Schulrat, der zwar das Schulhund Projekt abgesegnet hat, selbst aber ne leichte Hunde Phobie hat. Also war ich bemüht, Eywa möglichst von ihm fernzuhalten (nicht sooooo einfach, da sie Männer grundsätzlich supertoll zum Toben findet).
Jedenfalls hatte sie in der Stunde mitunter die Aufgabe, die Kinder mittels Taschenziehen in Gruppen einzuteilen und ihnen dann Aufgaben zu bringen.
Als alle Schüler verteilt waren, merkte sie aber, da sitzt noch jemand und hat nix zu tun.
Eywa also eine Tasche gezogen und dem Schulrat vor die Füße gelegt. Der reagierte nicht und Madame stubste die Tasche näher zu ihm. Als noch immer keine Reaktion folgte, nahm sie die Tasche, legte ihren Kopf auf seinen Schoß, um dann dort die Tasche abzulegen und auf ihr Leckerli zu warten.
Ich hatte Schweißausbrüche ohne Ende, rief sie ab, gab ihr die ersehnte Leckerei und schickte sie auf ihren Warteplatz.
Im nachfolgenden Gespräch hatte ich natürlich bissl Panik, aber der SR lobte den Arbeitseifer des Schulhundes und sah mit einem Grinsen über die Aufdringlichkeit hinweg.
Zum Glück gut gegangen...

Zu Nike:
Das Stinktier sorgte bislang eher für bleibende Schäden und Eindrücke.

Die ersten paar Monate kam Nike zwischenzeitlich ins Sekretariat während ihrer Ruhephasen, die Sekretärin freute sich über die Kleine und jemand hatte einen Blick auf sie.
EIGENTLICH hatte ich extra eine Box dort aufgestellt, allerdings meinte die Sekretärin, sie sei so lieb, brav, ruhig und müde, es ginge auch ohne.
Ja, bis man sich irgendwann wunderte, warum seit einer Woche niemand mehr anrief oder an der Türe läutete...
Nach einer ausgiebigen Ursachenforschung stand fest: das liebe, brave, ruhige und müde Hundekind hat das entsprechende Kabel durchgebissen...
Das durfte ich mir natürlich länger anhören und auch jetzt noch, wenn etwas nicht wie üblich läuft, kommt die Frage auf, wo denn Nike zum "Tatzeitpunkt" war.

Ein anderes Mal sorgte Nike gleich für blankes Entsetzen. Während unserer Morgenrunde hatte die Mini-Madame ordentlich gegrast, soweit okay.
Allerdings hatten wir wenig später eine Viertklassgruppe zum ersten Mal bei uns im Raum. Und irgendwie war es wohl zuviel Grünzeug und Nike entleert ihren kompletten Mageninhalt inkl Frühstück und Graslandschaft auf dem Teppich während des Sitzkreises...
Die Kinder waren natürlich angeekelt und irritiert, eines sogar so arg, dass es daraus ein "Buffet" machte...
Mein absoluter Horror, denn auch ich bin da nicht so magenfest...

Und als letztes Highlight der Kleinen...
Mein Teppichfliesenboden gefällt ihr mal ganz besonders, mal gar nicht. Wenn Letzteres zutrifft, zielt sie so lange an den selbstklebenden Teppichfliesenboden herum, bis sie sie woanders wieder neu platzieren kann, teils mit abgerundeten Ecken...

Soviel zu den einzelnen Schandtat (war ja nur ein kleiner Auszug), gemeinsam sprengen sie immer dann den Unterrichtsverlauf, wenn sie ihre 5-Minuten bekommen, was allerdings ein paar Lacher hervorbringt und ne ganz nette Abwechslung ist.
Ansonsten sind sie Zucker pur und ein tolles Team!

Wir hatten bisher noch keinerlei große Aufregen oder Schwierigskeiten, alle Ausrutscher werden als nette Anekdote abgespeichert und machen die zwei noch besonderer (Wer war dabei? Weißt du noch als...?)

Ich möchte auf KEINE Erfahrung mit den beiden verzichten und bin überglücklich, beide als meine pädagogischen Begleiter bei mir zu haben

Tag 9: Evaluationsideen mit Kindern und Eltern

Puh, so wirklich habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, muss ich ganz ehrlich zugeben.
Ich habe noch nie schriftlich etwas abgefragt und konkret um Feedback gebeten, weder im Kollegium, noch bei den Eltern oder Kindern.

Klar, ich erhalte Rückmeldungen aus allen drei Lagern, aber dies eher spontan und unvorhergesehen.

Bei größeren schulischen Veranstaltungen ist Eywa (inzwischen auch Nike) immer mal wieder dabei und da kommen ganz oft Eltern auf uns zu und fragen nach, informieren sich oder wollen einfach nur etwas los werden - und natürlich den Vierbeiner streicheln
Da erhalten wir Lob für unser Projekt, bekommen gesagt, wie gern das Kind nun in die Schule geht, dass es einen Teil seiner Hundeangst bekämpft hat, dass es entspannter wirkt, dass es toll ist, dass es sowas überhaupt gibt.
Wir bekommen Fragen gestellt, ob wir nicht häufiger in die Klassen könnten, damit auch die anderen Kinder mehr von den Schulhunden haben; man fragt, wie sich das Ganze überhaupt gestaltet; ob es möglich ist mit dem eigenen Kind ein wenig an seiner Hundeangst zu arbeiten etc pp.
Zum Teil erreichen mich aber auch hier über diese Seiten Rückmeldungen, ganz offen und frei, ganz ungezwungen.

Aber so wirklich schriftlich? Da habe ich nichts, nichts ausgearbeitet und bisher nicht so wirklich daran gedacht.

Bei den Kindern bekomme ich ganz regelmäßig ein Feedback und Vorschläge; mündlich und schriftlich; mal mit Namen, mal ganz
anonym; mal persönlich in die Hand gedrücKt, mal in den Briefkasten geworfen und manchmal sogar als Schlussbotschaff einer Knobelstd (Foto) - ganz egal, wann und wie es bei mir ankommt: ich freue mich über jedes und versuche von den Ideen und Vorschlägen einiges umzusetzen (soweit dies nicht den Unterricht etc stört).
Die Schüler sind da auch meist sehr direkt und deutlich, nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie sagen ganz genau, was sie denken und genau das ist·super so!
Doch auch hier: ein festes, schriftliches Blatt etc gibt es hierfür
nicht und ich muss auch sagen, dass ich dafür die Zeit nicht habe (alle 45 Minuten wechseln die Gruppen (welche ja mitunter auch innerhalb immer wieder mal wechseln), es soll die UnterrichtsrefleKtion stattfinden, ein ordentlicher Stundenaufbau, die Kolleginnen sollen Fortschritte erKennen, nichts in einen zu festen Rahmen gepresst werden).

Sicherlich ist es eine Idee, so jeden Monat vielleicht mal was "rauszugeben", um Rückmeldung zu bitten (Kinder- und Elternseite), um evtl etwas schriftlich parat zu haben.
Dies werde ich mir sicherlich mal durch den Kopf gehen lassen... Solange bleibt es vorerst bei "Spontan-Feedbacks"

Tag 10: Shoppingliste für die Schulhundkiste

Tja, da gibt es sicherlich immer wieder mal etwas, deswegen fällt es da schwer einzugrenzen...
Allerdings habe ich mir in den letzten Wochen bzw Tagen eh´ schon einiges gegönnt bzw einige Wünsche wurden mir erfüllt...

So kamen viele viele neue Bücher an, die es noch einzupflegen gibt.
Für Eywa und Nike zog ein neues IQ-Spielzeug ein, welches es noch zu erproben gilt.
Für den Unterricht erhielt ich endlich Beanies mit Zahlen in Ziffern und Worten (die ABC-Variante ist noch unterwegs).
Ebenso ein paar neue Säckchen für die Stellenwerte bzw die Wortarten.
Und ganz happy bin ich über die Materialien für die spätere Schulhund-AG (die Planung schreitet voran): viele Hütchen, Stangen und Reifen!

Also, was steht noch auf der Liste?
Hmm, endlich mal ein gemütlicher, runder Sitzteppich, am besten mit aufgezeichneten Sitzkreisen, aber das werde ich mir noch a bissl zusammensparen müssen.
Eine größere ERNL-Tasche wäre auch super; die Kleine ist top, aber manchmal soll einfach mehr rein
Tja, einen Teil an Büchern und kleinen, schönen Sachen habe ich immer bei Ama*** abgespeichert, da darf gerne reingelugt werden (gerne auch erfüllt werden, aber das ist ja immer so ne Sache...).

Und von der Tagung selbst? Bei den Ideen der anderen Teams, da muss ich erst nochmal ganz in Ruhe durchschauen und -lesen und mir überlegen, wie es denn zu unserem Unterricht passt und ob dies auch für wechselnde Kleingruppen übertragbar wäre.

Deshalb hierzu also meine aktuelle "erfüllte" Shoppingliste in Form von Fotos und eben der genannte, angelegte Wunschzettel auf ama***: http://www.amazon.de/…/3I…/ref=cm_sw_r_tw_ws_x_Tgy3yb7AGV2MV